Die Implantologie hat einen „echten“ Zahnersatz („echt“ im Sinne von vollständig inklusive Zahnwurzel) erst möglich gemacht und die Prothetik in den vergangenen Jahren revolutioniert. Wo früher in teilbezahnten Kiefern noch mechanisch aufwändige Konstruktionen zum Einsatz kamen, lässt sich die Situation heute mit zwei künstlichen Pfeilern einfach lösen. Das Versorgungsniveau ist auch aufgrund der technologischen Möglichkeiten deutlich angestiegen und reproduzierbar. Dennoch müssen wir das implantologische Wissen noch mehr in die Breite bringen und sowohl in der universitären Ausbildung als auch in postgradualen Programmen stärker berücksichtigen, sagt Professor Florian Beuer. In der Prothetik bestehen durch die zahnärztliche Approbationsordnung Herausforderungen. Hier geht das Know-how der Zahntechnik über eine rein handwerkliche Tätigkeit hinaus und kann in die Therapieentscheidung miteinfließen. Positiv zu sehen sei die zunehmende Anwendung der geführten Chirurgie, die insbesondere von der jungen Generation als selbstverständlich angesehen wird. Weitere Themen waren die Rolle der Zahnmedizin in der Medizin und prothetische Konzepte im Alter – was ist das bessere Konzept: festsitzend oder herausnehmbar? Das Interview wurde anlässlich des Jubiläumskongresses 25 Jahre Camlog im September 2024 in Metzingen geführt.